Diskurs: Presse-Debatte (Whose History?)

© Pamela Heilig

© Pamela Heilig

Am 8.6.2020 veröffentlichte Almuth Spiegler mit “Klimt nicht nur ausstellen, sondern auch erforschen!” ein Plädoyer für die Erforschung der sogenannten österreichischen Kunstgeschichte. Diese, so die Kritik, werde am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien nämlich nur “stiefmütterlich behandelt”, was wiederum in einem akuten Mangel an Expert*innen in Museen, Galerien sowie am Kunstmarkt resultiere. Tatsächlich kommen in Spieglers Artikel zwar einflussreiche Persönlichkeiten wie Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder oder Prof. Martina Pippal mit ihren Forderungen zu Wort, allerdings fehlten die Stimmen zentraler Diskussionsteilnehmer*innen in der Debatte: jene der Studierenden.

Dieser Artikel stellt den Ausgangspunkt für eine umfangreiche und andauernde Diskussion zum Thema dar, die sich in der Zeitung “Die Presse” über Gastkommentare artikulierten. Dabei meldeten sich unterschiedliche Akteur*innen aus der Kunst- und Kulturlandschaft zu Wort und schufen so ein vielschichtiges Bild mit unterschiedlichen Positionen und Perspektiven. Um diese Diskussion offen und aktiv weiterzuführen, wird hier ein Versuch gestartet, die Chronologie der Debatte nachzuzeichnen. Damit soll auch gewährleistet werden, dass die Diskussion fortgeführt werden kann. 

08.06.2020: Almuth Spiegler: Klimt nicht nur ausstellen, sondern auch erforschen!

23.06.2020: Contemporary Matters: Das Klimt-Paradoxon

24.06.2020: Almuth Spiegler: Ist eine österreichische Kunstgeschichte nationalistisch?

30.06.2020: Christoph Thun-Hohenstein: Mehr Weitblick für Wien um 1900!

06.07.2020: Raphael Rosenberg: Ein Zentrum für Österreichs Kunstgeschichte

09.07.2020: Rainald Franz: Stillstand in der Kunstgeschichte

09.09.2020: Stella Rollig: Die Wiener Moderne braucht mehr Raum!

17.09.2020: Ernst Ploil: Wiener Moderne an der Universität: Zu tun gäbe es genug!

Contemporary Matters ist über die große Anteilnahme an dieser Diskussion sehr erfreut, da sie die Dringlichkeit einer kritischen und selbstreflexiven Kunstgeschichtsschreibung offen legt. Um die Debatte am Laufen zu halten, arbeiten wir momentan an einem Semesterprogramm, das inhaltlich und methodisch jene historiographischen Möglichkeiten, die wir uns von wünschen, aufzeigt. Mehr dazu folgt in Kürze!

Contemporary Matters